P9194043Unser Techniktraining auf der Luhe hatte sich schon auf der Oker im Juni bewährt. Der „zweite Höhepunkt“ für uns Neu- und Wiedereinsteiger ins Wildwasser sollte Ende September in Markkleeberg bei Leipzig stattfinden. Dort befindet sich ein künstlicher Wildwasserkanal, auf dem auch internationale Slalom-Meisterschaften stattfinden. Kommerzielles Rafting wird intensiv betrieben und dient der Finanzierung der Sportanlage.

Wir sind noch auf der 400 km langen Anreise, als die ersten WhatsApp-Nachrichten von Guido eintreffen. Er ist bereits einen Tag vor uns angereist und war schon auf dem Wasser: „Der Kanal hat es ganz schön in sich! Aber immerhin bin ich schon einmal heil unten angekommen“. Na, das kann ja interessant werden.

Im Dunkeln treffen wir auf dem Campingplatz ein. Die anderen Mitpaddler sind schon da oder treffen auch bald ein. Die abendlichen Geschichten von Wildwassererlebnissen steigern sicherlich nicht bei allen die Vorfreude. Am nächsten Morgen geht es bei strahlend blauem Himmel endlich los.

Joachim, Guido, Dirk und ich entscheiden uns für die Halbtageskarte. Uns reichen 2h paddeln bei 10 Kubikmeter Wassermenge. Alle anderen nehmen das Wochenendticket. Der Kanal ist noch trocken, aber die Pumpen laufen gerade an. Eine erste Besichtigung von Land aus zeigt sattes WW 3+. Und die ersten Raft-Besatzungen machen sich auch schon fertig.

Los geht’s mit dem Einstieg im ruhigen Ankunftsbecken. Dann – einmalig in Deutschland- mit dem Boot auf das Förderband hoch zum Startbecken. Dort gibt es kein Zurück mehr. Die ersten Kehrwasser sind noch gut zu bekommen, aber dann steigern sich die Schwierigkeiten rapide. Die ersten unkontrollierten Abfahrten und Schwimmer lassen nicht lange auf sich warten. Davon wird es dieses Wochenende für einige Mitfahrer noch sehr viele geben.

Nach und nach gewöhnen wir uns an die Wasserwucht und kommen besser zurecht. Mit etwas Übung und Zutrauen lassen sich auch kleine Kehrwasser hinter großen Stufen erreichen. Einige zumindest. Die eine oder andere Eskimorolle wird erforderlich, aber nicht jedes Mal gelingt sie. Bei Kenterungen kann man nicht wirklich helfen, aber spätestens im Zielbecken kommen Mensch und Material wieder zusammen. Apropos Material: Unsere Retro-Wildwasserkajaks wurden dieses Mal nicht mit „…solche Boote haben wir auch noch als Vereinsboote“ kommentiert.

Ansonsten sind inzwischen auf dem Kanal so viele Rafts unterwegs, dass wir wenigen Paddler aufpassen müssen, nicht „plattgemacht“ zu werden.
Wir überlassen die Starkwasserphase mit 14 Kubikmetern und WW 4 den Profis bzw. Unerschrockenen. Stattdessen machen wir mit Anke, Jutta und Klein-Frida eine Stadtbesichtigung von Leipzig. Beim abendlichen Italiener-Besuch kommt schon leichte Müdigkeit vom anstrengenden Tag auf.

Am nächsten Morgen nutzt Torben gleich zu Beginn die noch leere Strecke, um mit seinem Wildwasser Abfahrts-C1 zu fahren. Die Strecke füllt sich schnell mit noch mehr Rafts und ist trotz gleicher Wassermenge irgendwie etwas anders als am Vortag. Wir nutzen den Tag zum munteren Bootstausch und die 2 Stunden gehen wie im Flug vorbei. Schade, dass wir so einen Kanal nicht in unserer Nähe haben. Also werden wir wohl wieder kommen.

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